Schwimmunterricht

Schwimmen lernen

Das Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen von Kindern. Darum gilt: Je früher ein Kind schwimmen kann, desto besser. Außerdem gibt dieses Können dem Kind auch das Gefühl von Sicherheit, Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, was auch dem Selbstvertrauen dient.

Wichtige Grundlagen für den Schwimmunterricht

Voraussetzung ist eine möglichst positive Erfahrungsbasis des Einzelnen mit dem Element Wasser in seiner jeweiligen Lebensbiografie. Das Vorbild der Eltern und der „Einbau“ des Wassers in das alltägliche Bewegungsleben des Kindes spielt eine entscheidende Rolle. Wassergewöhnung sollte bei Kindern so früh wie möglich beginnen.

Wie bei allen Dingen, die ein Kind lernen soll, sollte das Schwimmen lernen ohne Druck stattfinden. Es versteht sich von selbst, dass ängstliche Kinder nie gegen ihren Willen ins Wasser gebracht und zum Schwimmen angehalten werden dürfen! Negative Erfahrungen im Wasser können lange nachwirken und werden oft nur schwer überwunden. Eltern sollten also geduldig und ein gutes Vorbild sein: Wenn Eltern Spaß im Wasser und beim Schwimmen haben, wird das Kind früher oder später mitmachen wollen.

Spielerische Aufgaben im Wasser können das Schwimmenlernen und –üben unterstützen. Das Kind sollte auch ermutigt werden, Tauchen zu üben und das am besten mit geöffneten Augen. Je sicherer es sich auch unter Wasser fühlt, desto ruhiger bleibt es bei unbeabsichtigten Tauchgängen (ausgelöst durch eine Welle zum Beispiel).

Schwimmunterricht

Fachleute sind sich darüber einig, dass es bei Schulanfängern primär um die Vermittlung vielfältiger Basisfähigkeiten geht. Die Kinder sollen lernen, sicher und souverän mit dem Element Wasser umzugehen, sich variabel zu verhalten und sich an wechselnde Situationen gewandt anzupassen. Damit soll der Lernprozess geebnet werden. Die Stufung lautet: Atmen und Tauchen – Schweben und Gleiten – Springen und Sich-fortbewegen.

Der gesamte Unterricht ist möglichst spielerisch und ohne Leistungsdruck aufgebaut.

Leider besteht die vielfache Vorstellung, dass der Erwerb von Schwimmabzeichen im Vordergrund steht. Damit werden Kinder unter Leistungsdruck gestellt. Sie schwimmen verkrampft, hektisch und ohne Freude an der Bewegung und dem Wassergefühl.

Trotzdem besteht im Schwimmunterricht die Möglichkeit, Schwimmabzeichen zu erwerben:

Schwimmabzeichen

Seepferdchen (Frühschwimmpass)

  • 25 Meter schwimmen
  • Sprung vom Beckenrand
  • Heraufholen eines Gegenstandes aus brust- bis schultertiefem Wasser

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze

  • Sprung vom Beckenrand und 200 Meter in höchstens 15 Minuten schwimmen
  • Heraufholen eines Gegenstandes aus zwei Meter tiefem Wasser
  • Sprung aus einem Meter Höhe oder Startsprung
  • Kenntnis der Baderegeln

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Silber

  • Startsprung und 400 Meter in höchstens 25 Minuten schwimmen (davon 300 Meter in Bauch- und 100 Meter in Rückenlage)
  • 2 x Heraufholen eines Gegenstandes aus 2 Meter tiefem Wasser
  • 10 Meter Streckentauchen
  • Sprung aus 3 Meter Höhe
  • Kenntnis der Baderegeln und der Selbstrettung

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Gold

  • Mindestalter 9 Jahre
  • 600 Meter schwimmen in höchstens 24 Minuten
  • 50 Meter Brustschwimmen in höchstens 70 Sekunden
  • 25 Meter Kraulschwimmen
  • 50 Meter Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit oder
    50 Meter Rückenkraulschwimmen
  • Tieftauchen von der Wasseroberfläche (3 Tauchringe aus ca. 2 Meter tiefem Wasser in 3 Minuten bei maximal 3 Tauchversuchen)
  • 15 Meter Streckentauchen
  • Sprung aus 3 Meter Höhe
  • 50 Meter Transportschwimmen (Schieben oder Ziehen)
  • Kenntnis der Baderegeln
  • Kenntnis über Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbstrettung, einfache Fremdrettung)