Jahrgangsbezogener Unterricht in 3 & 4
Ab dem 3. Schuljahr wird an der St. Anna-Schule in jahrgangsbezogenen Klassen unterrichtet. Wir sehen viele Vorteile im Lernen in jahrgangsgemischten Klassen (s. Konzept der Schuleingangsphase), die aber zum Teil in den Jahrgängen 3 und 4 so nicht immer greifen. Gleichzeitig hat diese Form der Unterrichtsorganisation auch Nachteile, die wir nicht außer Acht lassen wollen.
Wir haben uns aus folgenden Gründen entschieden, die Schülerinnen und Schüler in Klassen 3 und 4 an unserer Schule in jahrgangsbezogenen Klassen zu unterrichten:
- In den Klassen 3 und 4 sollen die Schülerinnen und Schüler möglichst in den Hauptfächern Deutsch und Mathematik durch zwei verschiedene Lehrpersonen unterrichtet werden, um für das Beratungsgespräch zum Übergang an die weiterführende Schule zwei Meinungen zur Verfügung zu haben und entsprechenden Austausch zu ermöglichen.
- Für das Lernen in 3 und 4 sieht der Gesetzgeber keinen individuellen Zeitraum zum Absolvieren vor. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Kompetenzerwartungen der RL und LP innerhalb von zwei Jahren erreichen, sie werden ansonsten nicht versetzt.
- Die Kinder haben in einer festen Bezugsgruppe Zeit zum Aufbau und zur Festigung von sozialen Kontakten. Sie erleben eine feste Klassengemeinschaft, in der sie sich stärker mit eigenen Ideen zur Gestaltung einbringen können. Gemeinsame Projekte, Ausflüge, Feste und Feiern führen zu gemeinsamen Erlebnissen und damit zu einer stärkeren Identifikation mit der Gruppe und sie bieten gleichzeitig Kontinuität.
- Der Unterricht richtet sich zunächst immer an die gesamte Klasse. Durch die Konzentration auf die Inhalte nur einer Klassenstufe bekommen die Lernphasen im Gemeinsamen Lernen ein stärkeres Gewicht. Auch in jahrgangshomogenen Klassen zeigt sich weiterhin eine große Heterogenität, von denen die Kinder profitieren können. Vielfältige Differenzierungsformen kommen zur Anwendung.
- Innerhalb der Leistungsbewertung werden die Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit pädagogisch an die Noten herangeführt. Dies bedeutet, dass die Leistungsfeststellung zunehmend von der Subjektiven Norm in Bezug zur Gruppe als Bezugspunkt der einzelnen Leistung und Leistungen in der Lerngruppe an Bedeutung gewinnt.
- Die Durchführung von Klassenarbeiten gestaltet sich einfacher, da diese für alle an einem festgelegten Termin zum selben Thema bearbeitet werden können. Hier greift dann die Konzeptionierung der Differenzierten Klassenarbeiten.
- In den Jahrgangsstufen 3 und 4 lernen unsere Schülerinnen und Schüler eine Unterrichtsorganisation kennen, die ihnen an den weiterführenden Schulen auch begegnen wird. Daher kann man diese Phase auch als Vorbereitung ansehen.
Haben wir nur eine Klasse in einer Jahrgangsstufe, arbeitet die Klassenlehrerin sehr eng mit der weiteren Hauptfachlehrerin zusammen.