Leistungsbewertung im Fach Mathematik

Leistungen fördern und bewerten im Mathematikunterricht in der Schuleingangsphase

Innerhalb der Unterrichtsthemen bzw. Unterrichtsreihen im Mathematikunterricht sind folgende Aspekte fest verankert:

  • Themen- und Zieltransparenz im Unterricht
  • Selbsteinschätzungsbögen während und nach Unterrichtsreihen durch den Schüler/die Schülerin
  • Prozessbezogene Beobachtung der Leistungskriterien und Dokumentation im Bewertungsraster durch die Lehrperson
  • Regelmäßige Rückmeldungen durch die Lehrerin in Form von Gesprächen, Anmerkungen, Beobachtungsbögen
  • Lernzielkontrollen am Ende eines Themas (Teste dich!)

In der Schuleingangsphase erhalten die Kinder über Gespräche, Belobigungsstempel oder Smileys, kurze Bemerkungen oder Punkte in Lernzielkontrollen Rückmeldungen zu ihren Leistungen. Ziel der Leistungsüberprüfung ist es stets, gemäß dem pädagogischen Leistungsverständnis die Leistungsanforderungen mit individueller Förderung zu verknüpfen, so dass die Kompetenzerwartungen von allen Kindern erreicht werden können.

Zum Halbjahr erhalten die Kinder keine Zeugnisse, sondern erst am Ende des Schuljahres. Die Zeugnisse am Ende eines jeden Schuljahres in der Schuleingangsphase enthalten keine Noten. Sie werden in Berichtsform verfasst und geben Auskunft über das Arbeits- und Sozialverhalten sowie über die Lernentwicklung und den Leistungsstand in den einzelnen Fächern, wobei den Kernfächern der größte Platz eingeräumt wird. Eine Versetzung findet nicht statt. Alle Kinder verbleiben je nach individuellem Lernstand (Erreichen der Kompetenzerwartungen in 1-3 Jahren) in der Schuleingangsphase. Das Durchlaufen der Schuleingangsphase in zwei Jahren ist der Regelfall. Die Zeugniskonferenz entscheidet, ob ein Kind am Ende des zweiten Schulbesuchsjahres in die Klasse 3 versetzt wird.

Leistungen bewerten im Mathematikunterricht in den Klassen 3 und 4

Innerhalb der Unterrichtsthemen bzw. Unterrichtsreihen im Mathematikunterricht  sind folgende Aspekte fest verankert:

  • Themen- und Zieltransparenz im Unterricht
  • Standortbestimmungen zu Beginn und/oder am Ende von Unterrichtsreihen (Teste dich selbst!)
  • Selbsteinschätzungsbögen während und nach Unterrichtsreihen durch den Schüler/die Schülerin
  • Prozessbezogene Beobachtung der Leistungskriterien und Dokumentation im Bewertungsraster durch die Lehrperson
  • Regelmäßige Rückmeldungen durch die Lehrerin in Form von Gesprächen, Anmerkungen, Beobachtungsbögen
  • Differenzierte Klassenarbeiten im Spaltenmodell

Grundlagen der Leistungsbewertung

  • Mündliche Leistungen
  • Prozessbezogene Leistungen/Lernfortschritte (Arbeit mit dem Lehrwerk und dem dazugehörigen Übungsmaterial)
  • Drei schriftliche benotete Klassenarbeiten pro Halbjahr im Spaltenmodell
  • Sonstige Leistungen (z.B. Heftführung, Hausaufgaben)

Bewertungskriterien (lt. Richtlinien)

  • Verständnis von mathematischen Begriffen und Operationen
  • Schnelligkeit im Abrufen von Kenntnissen
  • Sicherheit im Ausführen von Fertigkeiten
  • Richtigkeit bzw. Angemessenheit von Ergebnissen bzw. Teilergebnissen
  • Flexibilität und Problemangemessenheit des Vorgehens
  • Fähigkeit zur Nutzung vorhandenen Wissens und Könnens in unbekannten Situationen
  • Selbstständigkeit und Originalität der Vorgehensweisen
  • Fähigkeit zum Anwenden von Mathematik bei lebenswirklichen Aufgabenstellungen
  • Schlüssigkeit der Lösungswege und Überlegungen
  • mündliche und schriftliche Darstellungsfähigkeit
  • Ausdauer beim Bearbeiten mathematischer Fragestellungen
  • Fähigkeit zur Kooperation bei der Lösung mathematischer Aufgaben

 Notengebung

Die Noten ab Klasse 3 setzen sich wie folgt zusammen:

a) Mündliche Leistungen                                                                                                                                       30%

Im Bereich der mündlichen Leistungen werden folgende Kriterien bewertet:

  • aktive mündliche Mitarbeit
  • Arbeitsanweisungen verstehen und selbstständig umsetzen
  • Beiträge zur Gemeinschaftsarbeit
  • qualitative Aussagen bei der Arbeit im Plenum (Darstellen, Präsentieren, Erklären, Argumentieren, Schlüssigkeit der Lösungswege)
  • Kopfrechnen

b) Prozessbezogene Leistungen/Individuelle Lernfortschritte                                                     30%

  • Anstrengungsbereitschaft
  • Selbstständigkeit und Originalität der Vorgehensweisen
  • Ausdauer und Konzentration beim Bearbeiten mathematischer Fragestellungen
  • Fähigkeit zur Kooperation bei der Lösung mathematischer Aufgaben
  • Selbsteinschätzung

c) Klassenarbeiten                                                                                                                                                  30%

d) Praktische und sonstige Leistungen                                                                                                       10%

  • Heftführung
  • Erledigung der Hausaufgaben

Im Fach Mathematik werden pro Halbjahr im 3. und 4. Schuljahr drei differenzierte Klassenarbeiten im Spaltenmodell geschrieben. Grundlage bilden zumeist mindestens zwei Themenbereiche des Lehrplanes Mathematik.

Beim Spaltenmodell (vgl. Wolk 1996; Radatz u.a. 1999) wird jede einzelne Aufgabe in zwei Schwierigkeitsgradstufen angeboten: In der jeweils linken Spalte stehen die Aufgaben, die den Grundanforderungen entsprechen, in der rechten diejenigen, welche erweiterte Anforderungen an die Kinder stellen. Dadurch sind die Kinder nicht über die gesamte Arbeit hinweg auf einen bestimmten Schwierigkeitsgrad festgelegt, sondern können sich bei jeder Aufgabe neu entscheiden, ob sie diese in der Fassung der grundlegenden oder der weiterführenden Anforderungen bearbeiten möchten.

In den Klassenarbeiten werden Aufgaben abgebildet, die den Anforderungsbereichen der Bildungsstandards I, II und III entsprechen.

Es ist auch möglich, dass die Kinder sich mit beiden Anforderungsbereichen zu einer Aufgabe auseinandersetzen. Dies setzt natürlich voraus, dass genügend Bearbeitungszeit für die Kinder vorhanden sein muss. Die Lehrperson wertet dann die Aufgabe, für die das Kind die meisten Punkte erreicht.

Die nahezu fehlerlose Bearbeitung der kompletten linken Spalte (Grundanforderungen = 2/3 der Punktzahl) wird mit der Ziffernnote „befriedigend“ bewertet werden.

Es ist möglich und erlaubt, dass die Kinder eine Arbeit zu individuell unterschiedlichen Zeitpunkten schreiben können (z.B. bei Krankheit, Kuraufenthalt). Auch die Bearbeitungszeit kann in Einzelfällen individuell sein. Sie spielt für die Bewertung nur eine Rolle, wenn die Schnelligkeit bei der Bearbeitung für die Leistungsbeurteilung von Bedeutung ist, wie es beispielsweise beim Schnellen Rechnen der Fall ist (z.B. Blitzrechenaufgaben nach der Automatisierungsphase).

Hierbei wird deutlich, dass differenzierte Haus- und Schulaufgaben, die wie das Spaltenmodell strukturiert sind, auch der Vorbereitung auf Klassenarbeiten dienen, weil die Kinder durch ihre Selbsteinschätzung lernen, sich für die richtige Schwierigkeitsstufe zu entscheiden.

Die Note in den schriftlichen Klassenarbeiten ergibt sich in Anlehnung an folgende Prozentverteilung:

100 – 94% = sehr gut

93 – 82% = gut

81 – 66% = befriedigend

65 – 50% = ausreichend

49 – 25% = mangelhaft

24 – 0% = ungenügend

Bei der Notengebung verzichten wir auf + und – Ergänzungen, da dies indirekt eine Erweiterung der Notenskala darstellen würde. Stattdessen soll die Punkteverteilung einer Klassenarbeit den Schülerinnen und Schülern bei der Notengebung transparent gemacht werden, damit sie selbst einschätzen können, ob die Notengebung  knapp war.